Exkursionsbericht

Exkursionsbericht zur NABU-Tour ins NSG Gewann Frankreich-Wiesental am 27.06.2015

Am Samstag, den 27.06.2015, veranstaltete der NABU Hockenheim eine  Exkursion in das NSG „Gewann Frankreich-Wiesental“. Auf engstem Raum bietet sich hier ein breites Spektrum verschiedener Lebensräume, in dem vor allem die extrem trockenen Sandrasenfluren hervorstechen. Hier gibt es viele Schmetterlingsarten, spezielle Pflanzengesellschaften, aber auch Vögel des Offenlandes zu beobachten.

 

Unter der Leitung von Gisela Krewing-Rambausek (NABU Wiesloch), die eine Genehmigung zum Fang von Schmetterlingen hat, machten sich zehn Exkursionsteilnehmer mit Schmetterlingskescher und Fangbechern auf, um nach den bunten Faltern zu suchen.

 

Start war im Osten des Gebietes, beim Bahnhof Wiesental, da die Wettervorzeichen auf Gewitter standen und hier die Wege zum Unterstellen nicht ganz so weit sind. Die Gewitterstimmung störte die Schmetterlinge allerdings wenig, schon nach wenigen Schritten gingen  ein Kleiner Kohlweißling und ein Ampfer-Purpurspanner ins Netz. Nur kurze Zeit später waren auch ein Kleiner Feuerfalter und ein Kleines Wiesenvögelchen gefangen.

 

Auf dem Sandrasen sprangen die Wildkaninchen mit Blauflügeligen Ödlandschrecken um die Wette und auch ein Bienenwolf, eine Grabwespenart, lies sich blicken. Blühendes Silbergras, welches nur auf extrem trockenen Sandrasenfluren vorkommt, bildet hier noch große Bestände – eine Seltenheit in Deutschland.

 

Dann kam Spannung auf. Ein Gewitter näherte sich mit Windeseile und es blieb nur die Flucht in eine Unterführung. Krachend schlugen die Blitze in die Oberleitung der Bahn ein, während die Unterführung durch die sturz-bachartigen Wassermassen langsam volllief. Zum Glück war diese Unterbrechung nur von kurzer Dauer und die  Exkursionsteilnehmer konnten trocken, aber mit Respekt vor den Kräften der Natur, zum zweiten Teil der Exkursion übergehen.

 

Der Weg führte nun vom Waldparkplatz im Westen des Gebietes ins Zentrum des NSG.

Hier brütet noch der Baumpieper, der auch gleich seinen Singflug hören ließ.

 

Bald waren auch hier die ersten Schmetterlinge gefangen. Der für das Gebiet typische Kleine Sonnenröschen-Bläuling ebenso, wie ein Großes Ochsenauge, eine Gammaeule, etliche Schwarzkolbige Braun-Dickkopffalter und einige andere Falter, die nicht gleich bestimmt werden konnten und ausgiebig zur Nachbestimmung fotografiert wurden. Die Vielfalt begeisterte alle.

 

Auch die Vogelwelt verzauberte die Teilnehmer. Hier saß ein Neuntöter auf einem Busch und ließ sich aus 20m Entfernung beobachten, dort konnte ein Schwarzmilan bei der Jagd beobachtet werden. Immer wieder meldete sich ein Baumpieper und Mauersegler schossen zur Insektenjagd schreiend durch die Luft.

 

Nach über 3-stündiger Pirsch waren auf dem Rückweg im Wald auch noch zwei Trauerschnäpper zu sehen, während im Hintergrund ein Waldlaubsänger, Zilpzalpe und Zaunkönige sangen.

 

Eine gelungene, hoch interessante und teilweise durch das Gewitter auch abenteuerliche Tour fand danach ihr Ende. Die Teilnehmer, die sogar bis aus Ludwigshafen angereist kamen,  waren alle begeistert und freuen sich schon heute auf weitere spannende Exkursionen des NABU Hockenheim.

(Guido Waldmann)

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